Zwischen Sonnenhitze und Sommerloch liefern Euch Google und Microsoft wieder eine (mittelgroße) Ladung News & Updates.
Von granulareren Asset-Überprüfungen bei Microsoft bis hin zu neuen Metriken, Einblicken und Transparenzfunktionen in Google Ads – es tut sich wieder einiges. Auch im Merchant Center, in den Richtlinien und unter der Haube von Analytics stehen spannende Änderungen an. Damit Ihr nichts verpasst, fassen wir die wichtigsten Entwicklungen für Euch zusammen.
Google Merchant Center – Automatic Shipping Updates
Google fügt in den Merchant Center Accounts – aktuell noch US-only – eine weitere automatische Verbesserungsmöglichkeit ein. Neben den automatisierten Anpassungen für Preise, Verfügbarkeit und Zustand kommen nun noch die Automatic Shipping Updates (etwa: Automatische Versandaktualisierungen) hinzu.
Das ist ein gutes Tool, wenn es funktioniert! Damit es klappt, werden durch die Verknüpfung von und mit Partnern (wir nehmen an DHL und Co.) historische Sendungsverfolgungsdaten erfasst. Diese helfen den Merchants dabei, die Versanddauern realistisch einzuschätzen und geben Usern eine realistische Info dazu, wann Sie mit dem Erhalt einer Bestellung wirklich rechnen können.
Weitere Vorteile:
- Kunden können Lieferzeiten zwischen Produkten und Händlern besser vergleichen
- Händler können die Wahl Ihrer Versandpartner ggf. überdenken
Nachlesen könnt Ihr die Infos auf Google´s Hilfeseite zu den Automatic Shipping Updates.
Die Aktivierung – wenn dann verfügbar – ist sehr einfach per Klick im Produktbereich jedes Merchant Centers möglich.
Weitere Infos geben wir euch, wenn die Option für alle Merchant Center verfügbar ist.
Quelle: Google Merchant Center Hilfe
Google Ads – UI Anpassungen hinsichtlich Ansichten, Statistiken & Metriken
Im Google Ads User Interface gab es im Juni einige optische Anpassungen, die wir hier für Euch zusammenfassen.
Kanalübergreifende Videoanalyse
Im Bereich Assets könnt Ihr den bekannten Tab Videos anwählen und dort eure hinterlegten Videos ab sofort auch kampagnenübergreifend analysieren. Das ist vor allem relevant, wenn Ihr beispielsweise Videos in einer Performance Max Kampagne, aber auch in Demand Gen oder Videokampagnen nutzt. Ihr könnt Top Performer identifizieren und auch Formate miteinander vergleichen. Auch die Unterteilung in Segmente, wie Alter, Geschlecht oder Geräte ist möglich.
Quelle: adseed
Neue Metrik “Conversions (einschließl. prognostizierte)”
Der ein oder andere wird es schon im Account gesehen haben – die Schnellübersicht der Kampagnenmetriken mit neuen anpassbaren Optionen. Darunter bspw. “Informationen zu Leistungsanomalien” und “Conversion Verzögerung”.
Letztere generiert die neue Metrik “Conversions (einschl. prognostizierte)”. Diese erfasst unter anderem das erwartete Conversion-Delay oder Veränderungen durch Conversion-Anpassungen. Deshalb sind unter Umständen insgesamt weniger Conversions oder geringere Conversion-Werte angegeben als derzeit erfasst.
Stand jetzt solltet Ihr diese Metrik aber mit Vorsicht genießen – denn auch in Accounts, bei denen keine Conversion-Anpassungen vorgenommen werden, werden niedrigere Werte geschätzt, was das Endergebnis wiederum verfälscht.
Quelle: adseed
Anzeigengruppen-Dashboard
In einer aktualisierten Version des Anzeigengruppen-Dashboards könnt ihr Anzeigen und Keywords zusammen in einer Kartenansicht ansehen. Diese Änderung soll die Verwaltung von Anzeigengruppen vereinfachen und eine schnelle Beurteilung der Keyword- und Anzeigenabdeckung ermöglichen.
Wir konnten diese Ansicht noch nicht im Account entdecken, bleiben aber für Euch dran.
Quelle: PPC News
Google Ads – Zwei Richtlinienänderungen
Zwei Updates in den Google Ads Richtlinien stehen an – beide solltet Ihr im Blick behalten, wenn Ihr entsprechende Assets nutzt oder entsprechende Produkte bewerbt. Quelle dafür sind jeweils die von Google per E-Mail an Werbetreibende gesendeten Mitteilungen.
Die erste Änderung betrifft Nachrichten-Erweiterungen. Ab dem 1. August 2025 gilt auch für diese Erweiterungen die Richtlinie zu nicht verifizierten Telefonnummern. Bisher war das nur bei Nur-Anruf-Anzeigen, Anruf-Erweiterungen und Standort-Erweiterungen der Fall. Neu erstellte Nachrichten-Erweiterungen müssen ab diesem Datum eine verifizierte Telefonnummer enthalten, sonst werden sie nicht mehr ausgespielt. Für bereits bestehende Nachrichten-Erweiterungen beginnt die Durchsetzung am 1. September. Google empfiehlt, die Telefonnummern frühzeitig zu überprüfen, um Unterbrechungen in der Ausspielung zu vermeiden.
Die zweite Änderung betrifft die Richtlinie „Gefährliche Produkte oder Dienstleistungen“. Ab dem 1. September 2025 wird sie erweitert, sodass Anzeigen für Tablettenpressen, Kapselfüllmaschinen und zugehörige Bauteile nicht mehr erlaubt sind – sofern mit diesen Geräten Pulver, Granulate oder ähnliche Stoffe in Tabletten- oder Kapselform gebracht werden können. Vor einer möglichen Kontosperrung wegen eines Richtlinienverstoßes wird es wie gewohnt eine Warnung geben, und zwar mindestens sieben Tage vor einer endgültigen Maßnahme. Google empfiehlt auch hier, entsprechende Anzeigen rechtzeitig zu entfernen.
Während die Einschränkungen für Tablettenpressen und Kapselfüllmaschinen für die meisten von Euch vermutlich irrelevant sind, betrifft die neue Verifizierungspflicht bei Nachrichten-Erweiterungen deutlich mehr Werbetreibende – und könnte auch in Euren Konten eine Rolle spielen.
Microsoft Advertising – Infos im Juli
Auch im beginnenden Sommerloch steht Microsoft Advertising nicht still. Heute haben wir Euch ein paar Informationen zur Richtlinienkonformität von Assets, zu (neuen) Gebotsstrategien und zur Platzierung von mobilen Apps mitgebracht.
Einzelne Assets werden auf Richtlinienkonformität geprüft
Die Werbeplattform führt ein neues Prüfsystem ein, das einzelne Bestandteile von Anzeigen – wie Überschriften, Beschreibungen und Bilder – separat auf Richtlinienkonformität bewertet. Dadurch können fehlerhafte Elemente gezielt abgelehnt werden, ohne dass die gesamte Anzeige gestoppt wird. Solange genügend genehmigte Inhalte vorhanden sind, bleibt die Anzeige aktiv. Von Euch überarbeitete Elemente werden dann erneut geprüft, ohne die bereits genehmigten Elemente zu beeinträchtigen.
Neue Einblicke in die Platzierung von mobilen Apps
Microsoft Advertising bietet ab jetzt neue Steuerungsmöglichkeiten für Audience-Kampagnen, die auf mobilen Geräten mehr Transparenz und Kontrolle ermöglichen. Dementsprechend seht Ihr von nun an genau, auf welchen Apps Eure Anzeigen erscheinen, woraufhin Ihr leistungsschwache Platzierungen gezielt ausschließen könnt – und zwar auf Konto-, Kampagnen- oder Anzeigengruppenebene. Um die schwachen Placements zu erkennen, müsst Ihr den Website-URL-Bericht bemühen, der von nun an die drei neuen Spalten Mobile App Name, Mobile Bundle und Mobile Web URL aufweist.
Wir finden, dass das ein Schritt in die richtige Richtung ist, denn viele von Euch fordern von der Plattform schon seit langem größere Transparenz und Kontrolle darüber, wo die eigenen Anzeigen geschaltet werden. Dieses Update trägt zumindest schon einmal dazu bei, Budgets effizienter einzusetzen und die Markensicherheit zu erhöhen.
Gebotsstrategien Ziel-CPA und Ziel-ROAS werden eingestellt
Ab dem 4. August 2025 stellt Microsoft Advertising die beiden separaten Gebotsstrategien Ziel-CPA und Ziel-ROAS für neue Kampagnen ein. Stattdessen müsst Ihr künftig auf die Strategien Conversions maximieren bzw. Conversion-Wert maximieren setzen – optional mit dazugehörigen Zielwerten. Bereits bestehende Kampagnen sind von der Änderung nicht betroffen und laufen unverändert weiter.
Mit diesem Schritt gleicht sich Microsoft Advertising stärker an Google Ads an, das im Jahr 2021 eine ähnliche Änderung vorgenommen hat. Fazit: Auch wenn sich die Bezeichnungen ändern, bleibt die Funktionalität erhalten. Wichtig für Advertiser: Wer weiterhin mit Zielwerten arbeiten möchte, kann diese innerhalb der neuen Strategien definieren – ganz ohne Einschränkungen.
Weitere Kurznachrichten
Google Analytics: Consent Signal Ratings
Google Analytics führt mit den Consent Signal Ratings eine neue Funktion ein, die die Datenschutzkonformität jeder Datenquelle bewertet – von „Excellent“ bis „Urgent“. Diese Bewertung hilft dabei, fehlerhafte oder unvollständige Consent-Mode-Setups schnell zu erkennen. Bei schlechten Bewertungen drohen Einschränkungen beim Conversion-Tracking, besonders in datenschutzregulierten Regionen wie der EU. Unternehmen sollten ihre Einrichtung umgehend prüfen, um Datenverluste und Performanceeinbußen zu vermeiden.
Google Ads: Neue Darstellung von Suchergebnissen, um EU-Strafe zu vermeiden
Um einer möglichen EU-Kartellstrafe zu entgehen, hat Google einen neuen Vorschlag zur Darstellung von Suchergebnissen eingereicht. Der Vorschlag („Option B“) sieht vor, neben Googles eigenen Diensten auch eine zusätzliche Box mit kostenlosen Links zu Drittanbietern wie Hotels, Fluggesellschaften oder Restaurants anzuzeigen – ohne Google-Branding. Hintergrund sind Vorwürfe, Google bevorzuge in der Suche eigene Angebote, was laut Digital Markets Act unzulässig wäre. Die Entscheidung könnte erhebliche Auswirkungen auf Sichtbarkeit, Werbeleistung und das Nutzerverhalten im EU-Raum haben.
Google startet Offerwall – ein anpassbares Tool für Publisher zur Freischaltung von Inhalten
Google hat mit Offerwall ein neues Tool im Ad Manager veröffentlicht, das Nutzer freiwillig Werbeanzeigen ansehen oder Umfragen beantworten lässt, um Inhalte freizuschalten. Das flexibel anpassbare Format soll Publishern – insbesondere kleinen und mittleren – neue Wege zur Monetarisierung eröffnen, ohne die Nutzererfahrung zu beeinträchtigen. Offerwall soll so eine Balance zwischen Umsatz und Nutzerkontrolle schaffen und Werbetreibenden gleichzeitig hochwertiges, freiwilliges Engagement bieten. Künftig soll das Tool weiter personalisiert und um zusätzliche Integrationen erweitert werden.
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